Erntefest auf Martiniland

Erntefest auf Martiniland 10.09.2017

Wetter gut, Ernte gut, Stimmung super - so lässt sich das diesjährige Erntefest „auf Martiniland“ kurz und knapp zusammenfassen. Geerntet wurden Kartoffeln, die im Frühjahr von den Kindern der Martinischule auf dem schuleigenen Acker gepflanzt worden waren.

Versehen mit Gummistiefeln und passender Arbeitskleidung kamen die Eltern und Kinder der 2. und 3. Schuljahre der Martinischule zum Kinderbauernhof Wigger zur Kartoffelernte. Auf dem gepachteten Stück Land, dem „Martiniacker“, standen schon die Sammeleimer bereit und ein mechanischer Erntehelfer, eine alte Kartoffelerntemaschine, wartete auf ihren Einsatz.

Wie es sich für ein richtiges Fest gehört, war natürlich auch für das leibliche Wohl gesorgt. Darum hatten sich die Eltern gekümmert und reichlich Kuchen gespendet. Wer also eine Stärkung brauchte oder einfach nur genießen wollte, hatte die Qual der Wahl an einem üppigen Kuchenbüfett - oder vielleicht doch lieber Würstchen vom Grill? Organisiert wurde das Erntefest – wie in jedem Jahr – durch den Förderverein der Martinischule. Der sorgte auch dafür, dass viele attraktive Spiel- und Bastelangebote bereit standen. Auch ein Gewinnspiel stand auf dem Programm. 

Zur Geschichte von „Martiniland“:
Zum 15. Mal schon führt die Martinischule ein Erntefest durch. Bereits im Jahre 2002 hat der Förderkreis der katholischen Grundschule St. Martini Greven auf dem Gelände des Kinderbauernhofs Wigger in Greven ca. 500 qm Land gepachtet. Seitdem wird das Ackerland von Schüler/-innen der 1. und 2. Klasse bewirtschaftet, unterstützt von ihren Eltern und den Lehrer/-innen. Professionell begleitet wird das Projekt aktuell  von Ralf Uennigmann und Robert Naendorf-Forstmann, die als Landwirte vom Fach sind, und bereits vor der eigentlichen Pflanzaktion in die Schule kommen und den Kindern alles Wissenswerte vermitteln.  Von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte und der Zubereitung von Nahrungsmitteln begleiten die Grundschüler den Prozess. In diesem Jahr wurden in den Klassen einige Kartoffeln in Glaskästen zur Beobachtung eingepflanzt.  Zur passenden Pflanzzeit wurden dann vorgekeimte Kartoffeln von den Kindern vorsichtig auf „Martiniland“ in den vorbereiteten Ackerboden gelegt. Im nächsten Jahr werden voraussichtlich Maiskörner gelegt oder Möhren ausgesät. Im Jahr darauf gibt es Kürbisse.  Fruchtfolge ist wichtig. Auch das lernen die Schülerinnen und Schüler der Martinischule quasi nebenbei. Zum Erntefest, organisiert durch den Förderverein der Martinischule, kommen jedes Jahr ca. Besucher. Nach dem Einholen der Ernte wird ein Erntefest zelebriert, bei dem die Früchte des Feldes in verschiedenster Form zubereitet und genossen werden können.

2004 ging die Idee „Martiniland“ in ein Projekt der Regionale 2004 über, auch bekannt als „grünes Klassenzimmer“. Wie alle Projekte der Regionale ist auch dieses erkennbar an den vier Patenbäumen, die auf dem Gelände gepflanzt wurden. Im Falle Martiniland waren es Rotbuchen, auch heute noch – zehn Jahre danach – zu sehen als inzwischen gestandene Bäume auf dem Gelände des Kinderbauernhofs Wigger. Nicht alle „grünen Klassenzimmer“ der Regionale 2004 überdauerten. Martiniland schon! Nicht nur, weil die Idee lebendig geblieben ist und Kinder, Lehrer und Eltern jedes Jahr wieder mit Leidenschaft pflanzen, pflegen und ernten. Im Hintergrund wird durch engagierte Förderkreisarbeit der Nährboden bereitet, damit Kinder den Bezug zur Natur behalten, den Kreislauf von Wachsen und Werden erleben und die „Früchte eigener Hände Arbeit“ ernten können - ein hohes Bildungsgut in einer zusehends technisierten und oftmals entfremdeten Welt.