Junge Sprayer in der Martinischule

Einfach mal die Schule besprayen. „Wenn man es offiziell beantragt, ist das gar kein Problem“, sagt Michael Menke. Der Leiter der OGS-Martinischule (Offene Ganztagsschule) hat für das diesjährige Projekt den Lindgren-Klassiker Pippi Langstrumpf ausgewählt.

"Pippi ist ein tolles Vorbild, gerade für junge Mädchen. Sie zeigt, wie wichtig es ist, seine Stimme zu erheben, stark und mutig zu sein“, sagt er. Das Projekt hat aber auch das Ziel, die Kinder spielerisch an Lindgrens Texte heranzuführen. „Wir beobachten, dass die Gute-Nacht-Geschichte aus immer mehr Kinderzimmern verschwindet“, sagt Michael Menke . „Das Projekt soll die Schüler wieder neugierig auf Lindgrens Texte machen.“

Acht Wochen dauert das Projekt. Den 204 Kindern wird ein buntes Programm geboten. „Klar, die älteren Schüler finden Pippi-Kekse backen eher blöd“, sagt Michael Menke, „dafür können sie ihre Fähigkeiten mit der Spraydose unter Beweis stellen.“

Zusammen mit der Stadtbibliothek wurde ein richtiges Lindgren-Museum eingerichtet, in dem die Schüler, wie schon viele Generationen vor ihnen, den Geschichten von Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach, oder Michel aus Lönneberga lauschen können.

Außerdem stehen Musik, Sport und Spiel, Basteln, Werken, eine Theater-AG der Freilichtbühne Reckenfeld und die ebenfalls beliebten Verfilmungen auf dem Stundenplan.

Bei der Abschlussfeier am 23. März wird sogar ein echter Kleiner Onkel dabei sein. Hochheben lassen wird sich das Pferd zwar nicht, aber bemalen dürfen es die Kinder, nachdem sie schon fleißig an der Schulwand geübt haben.

Der etwas andere Stundenplan, frei nach dem Motto „Ich mach mir die Welt, widde, widde wie sie mir gefällt“ soll den Kindern die Möglichkeit geben, einfach nur Kind zu sein“, erklärt Michael Menke.

Denn, wie Pippi sagen würde: „Zuviel Gelehrsamkeit kann selbst den Gesündesten kaputtmachen.“

Von Frederik Taube-Bergmann